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Weil ohne Sicherheit keine Nachhaltigkeit möglich ist

Das Swiss Safety Center, ein Teil der SVTI-Gruppe, ist für Unternehmen aller Branchen und Grössen die erste Anlaufstelle, wenn es um Sicherheitsaspekte geht. Damit fördert das Swiss Safety Center auch den Nachhaltigkeitsgedanken in den Betrieben. Wie dies konkret geschieht und warum Nachhaltigkeit und Sicherheit in vielerlei Hinsicht deckungsgleich sind, wollte «Fokus» genauer wissen.

Das Interview mit Elisabetta Carrea wurde von Matthias Mehl, einem unabhängigen Journalisten, für den Tages-Anzeiger durchgeführt und in einer gekürzten Version publiziert.

 

Frau Carrea, die Kompetenzen des Swiss Safety Center im Sicherheitsbereich sind äusserst vielfältig. Wie würden Sie den «Hauptaufgabenbereich» Ihres Unternehmens beschreiben?

Unsere primäre Kompetenz liegt im Feld des «TIC» (Testing Inspection Certification). Das bedeutet, dass wir im Dienste der Sicherheit diverse Dienstleistungen in wichtigen Bereichen wie dem Risikomanagement sowie der Qualitätssicherung erbringen. Zu unseren konkreten Aufgaben gehört unter anderem das Durchführen von Inspektionen, wobei wir auf die Einhaltung geltender Sicherheitsstandards und -vorschriften achten. Ein anderes Beispiel betrifft die Zertifizierung: Unsere Fachleute prüfen etwa, ob ein Unternehmen die notwendigen Regularien erfüllt, die eine bestimmte Industrienorm vorsieht.

 

Das Übernehmen von Corporate Responsibility wird heutzutage von Firmen aller Branchen und Grössen gefordert. Wie trägt die Arbeit der SVTI-Gruppe dazu bei, dass Unternehmen diese Verantwortung wahrnehmen können?

Wir bewegen uns auf zwei Ebenen: Zum einen sind wir ein Mitglied des «TIC Council», einer internationalen Vereinigung, die unabhängige Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsunternehmen vertritt. Als Mitglied waren wir an der Erarbeitung eines Verhaltenskodex beteiligt, an den sich alle unsere Partner und Lieferanten halten. Zum anderen entfaltet unsere Arbeit auch auf der Ebene unserer Kunden ihre Wirkung. Insbesondere unsere Sicherheits- und Qualitätsaudits sowie unsere Inspektionstätigkeiten tragen direkt dazu bei, dass Corporate Responsibility in den Betrieben gelebt wird.

 

Können Sie Beispiele nennen?

Gerne. Im Rahmen unserer Sicherheitsaudits prüfen wir unter anderem Aspekte, welche die Arbeitssicherheit, den Gesundheitsschutz von Mitarbeitenden sowie den Schutz der Umgebung und der Umwelt betreffen. Durch Audits der Managementsysteme bei unseren Kunden (zum Beispiel hinsichtlich der Norm ISO 14001, welche sich mit Fragen des Umweltmanagements beschäftigt) prüfen wir überdies, ob Unternehmen ihre beschriebenen Richtlinien und Prinzipen auch in der Praxis tagtäglich umsetzen.

 

Was geschieht, wenn dies nicht der Fall ist?

Wenn wir Mängel identifizieren, besteht unsere Aufgabe darin, auf Verbesserungspotenziale hinzuweisen und sicherzustellen, dass diese Aspekte durch angemessene Massnahmen behoben werden. Dies kontrollieren wir dann periodisch. Auf diese Weise erbringen wir einen wesentlichen Beitrag zu vielen Aspekten der gesamten Corporate Responsibility.

 

Und wie manifestiert sich das Prinzip der Corporate Responsibility in Ihrem eigenen Betrieb?

Wir führen einen eigenen Verhaltenskodex, der unter anderem eine Reihe von internen Richtlinien umfasst, welche die diversen Aspekte von Corporate Responsibility abdecken. Konkret sind hier etwa die Gleichstellung der Geschlechter, die durchgehende Lohngerechtigkeit sowie der Schutz der persönlichen Integrität zu nennen. Damit unser Kodex auch im Unternehmen gelebt wird, kommunizieren wir diese Werte allen Mitarbeitenden, damit sie dazu stets im Bilde sind. Darauf legen wir auch enormen Wert bei der Einführung von neuen Mitarbeitenden. Zudem führen wir regelmässige Auffrischungstrainings vor allem in Form von E-Learnings durch. Ferner fördern wir diverse Initiativen und motivieren unsere Mitarbeitenden dazu, eigene Ideen einzubringen. Diese Inputs führen etwa dazu, dass wir regionale Umweltschutzmassnahmen fördern und unser BGM-Programm (Betriebliches Gesundheitsmanagement) noch besser auf die Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden anpassen. Das für dieses Programm zuständige Team wird sowohl von Mitarbeitenden als auch Vertretern des Managements geführt und setzt drei bis fünf Initiativen oder Massnahmen pro Jahr um.

 

Das Swiss Safety Center prüft und zertifiziert technische Anlagen sowie Bauten aller Art. Wie tragen diese Aufgaben und Resultate konkret zu mehr Nachhaltigkeit bei?

Das Spektrum unserer Arbeit ist sehr breit, das Gleiche gilt auch für unseren Nachhaltigkeits-Impact. Zum einen lässt sich festhalten, dass Sicherheit an sich bereits nachhaltig ist. Denn wenn zum Beispiel eine industrielle Anlage nicht korrekt betrieben wird, kann dies zu Schäden oder gar Unfällen führen, wodurch Menschen, Anlagen sowie die Umwelt in Gefahr geraten. Das ist das direkte Gegenteil von nachhaltig. Wenn wir mit unserer Arbeit dazu beitragen können, dass eine Anlage sauber und korrekt funktioniert, lässt sich diese mit der bestmöglichen Effizienz betreiben, sprich, es werden Energie, Emissionen und Ressourcen eingespart. Dadurch entstehen auch längere Lebenszyklen und somit ressourcenschonende Prozesse. Auch sind wir stolz auf die Tatsache, dass wir zunehmend Anlagen abnehmen, welche mit erneuerbaren Energieträgern wie Wasserstoff betrieben werden. Ferner sind wir Mitglied des Vereins zur Dekarbonisierung der Industrie und nehmen hier die Rolle als Konformitätsbewertungsstelle ein. Zudem sind wir in zwei Innovationsprojekten der öbu (Verband für nachhaltiges Wirtschaften) involviert, in deren Rahmen wir die Aufgaben der Werkstoffprüfungs- und Zertifizierungsstelle im Bereich Re-Use übernehmen.

 

Welche Innovationen und nachhaltige Konzepte werden durch das TIC von Swiss Safety Center gefördert?

Künftig werden die Themen der Nachhaltigkeit, Inklusion und Künstliche Intelligenz (KI) die Gesellschaft sowie die Unternehmen stark prägen und beschäftigen. Wir zertifizieren unsere Kunden bereits nach ISO 14001 (Umwelt-Managementsystem) und erwarten eine steigende Anfrage in der Zertifizierung der Gesamtnachhaltigkeit ihrer Prozesse und Firmenpolitik. Zum Beispiel gehe ich davon aus, dass sich eine steigende Anfrage nach unabhängiger Prüfung und Zertifizierung von Nachhaltigkeitsberichten und/oder von Non-Financial-Reports abzeichnen wird. Die Inklusion ist ihrerseits bereits ein Kriterium bei gewissen Dienstleistungen, zum Beispiel bei Inspektionen von Spielplätzen oder Evakuationsplänen und -übungen. Auch hier wird die Nachfrage steigen – nicht zuletzt deshalb, weil wir unsere Kunden auf diese neuen Anforderungen aktiv aufmerksam machen, was ebenfalls Teil unserer Mission ist. Wir wollen, müssen und werden «Sicherheit» in all ihren Facetten fördern und möglichst für alle zugänglich machen.

 

Welchen Einfluss hat die Nachhaltigkeitsthematik auf Ihr Weiterbildungsangebot?

Wir führen eine eigene Akademie und bieten insgesamt 300 Kurse in Deutsch, Französisch, Italienisch und teilweise in englischer Sprache an, womit wir rund 3'000 Teilnehmende pro Jahr erreichen. Aktuell stellen wir die Unterlagen für unsere Weiterbildungen ausschliesslich digital auf unserer Lernplattform zur Verfügung. Wir bieten zudem nebst Präsenzkursen auch Web-Live-Kurse für jene an, die nicht zum Präsenzkurs anreisen können. Bei der Verpflegung wiederum setzen wir auf regionale Produkte und arbeiten mit einer Stiftung zusammen, die grossen Wert auf Inklusion und Nachhaltigkeit legt. Zudem vermeiden wir Food-Waste, wenn immer möglich. Natürlich machen wir das Thema «Nachhaltigkeit» je nach Ausbildungsrichtung auch zum Inhalt unserer Kurse, etwa beim Kurs «Evakuationsplanung». In diesem konkreten Fall geht es etwa darum, bei der Planung eines Fluchtweges die Tatsache miteinzubeziehen, dass nicht alle Personen gleich mobil und gut zu Fuss sind.

 

Welche aktuellen Nachhaltigkeitsthemen beschäftigen Ihren Betrieb heute vornehmlich – und welche künftigen Themen dürften in diesem Feld hinzukommen?

Wir haben vor etwa vier Jahren eine Diplomarbeit einer Mitarbeiterin unterstützt. Sie hat anhand eines Quick Scans das ökologische und ökonomische Potenzial unseres Betriebs aufgezeigt. Identifiziert wurden die Themen Strom-, Papier- sowie Wasserverbrauch. Seit diesem Quick Scan konnten wir den Papierverbrauch deutlich reduzieren. Durch Anschaffung von LED-Lampen wurde der Stromverbrauch verringert, zudem haben wir das Kompressornetzwerk analysiert und optimiert, Betriebseinstellungen verbessert sowie eine E-Lade-Station für E-Autos für unsere Mitarbeitenden und Kursteilnehmenden eingerichtet. Zukünftig geplant ist die Einrichtung einer E-Lade-Station für Batterien von E-Bikes, unter Berücksichtigung der Brandschutzrichtlinien sowie eine Photovoltaik-Anlage auf unserem Flachdach. Sie sehen: Wir sind in allen Feldern der Nachhaltigkeit aktiv, entsprechend unseren Möglichkeiten.

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