Warum Gesundheitsschutz? – Ein Interview mit Nicola Béon

Nicola, wie ist dein Werdegang und wie bist du zum Swiss Safety Center gekommen?

"Ursprünglich bin ich diplomierte Turn- und Sportlehrerin. Daher kommt auch meine vertiefte Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper und dessen Gesundheit im Allgemeinen.
Nach dem Studium habe ich gemerkt, dass es mir nicht so liegt, mit den Schülerinnen und Schülern in der Turnhalle zu stehen und mich vor allem um disziplinarische Belange zu kümmern, weshalb ich mich rasch entschied, mich in medizinischer Trainingstherapie, Herztherapie und Ergonomie weiterzubilden.

Eine Zeit lang arbeitete ich in einem medizinischen Trainingszentrum, bis ich an der ZHAW im Institut für Physiotherapie landete, wo ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war.

Nach einer Auszeit, in der ich einen eigenen Laden mit handgefertigten, regionalen Produkten betrieb, zog es mich wieder zurück in die geregelte Arbeitswelt.
Auf Arbeitssuche bin ich beim SSC auf eine Teilzeitstelle als administrative Mitarbeiterin unter Elisabetta gestossen, wofür ich mich bewarb. 
Diese fand aber, dass ich optimal passen würde, um im Team ASGS als Beraterin für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zu arbeiten und mich dort auf Ergonomie spezialisieren könne.
Ich nahm die Stelle an, habe mich zur Spezialistin in Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz weitergebildet und da bin ich nun 😊."
 

Was sind deine Aufgaben im Team Arbeitssicherheit & Gesundheitsschutz?

"Ich betreue Kundinnen und Kunden bei der Umsetzung unserer Modelllösung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, führe Gefahrenermittlungen vor Ort durch, berate und unterstütze Unternehmen in ergonomischen Belangen, führe Risikoanalysen zum Thema Mutterschutz durch und begleite Projekte zu Arbeitssicherheits- und Gesundheitsschutzthemen.
Zudem bearbeite ich E-Learning-Anfragen und erstelle Kurzvideos zur Unterstützung unserer Anliegen."

Warum sind Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz so wichtig für alle Unternehmen?

"Nur mit gesunden Mitarbeitenden kann ein Unternehmen erfolgreich sein. Gesunde und zufriedene Mitarbeitende sind motivierter und produktiver. Daraus folgt einerseits eine merkliche Reduzierung krankheitsbedingter Absenzen, wodurch Firmen erhebliche finanzielle Mittel einsparen, andererseits wird der Umsatz und die Reputation auf einfache Weise gesteigert.
Die Mitarbeitenden fühlen sich in ihren Anliegen ernst genommen, sind engagiert und in Form, wodurch auch das innerbetriebliche Ambiente gewinnt."

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in Zeiten der Corona-Pandemie: Was sind die grössten Herausforderungen für die Unternehmen? Und wie hat die Pandemie deine Arbeit beeinflusst?

"Für die Unternehmen ist es in Zeiten von vermehrtem Homeoffice äusserst wichtig, dass sie ihre Mitarbeitenden nicht aus den Augen verlieren. Die Bedeutung von Teams sind in Zeiten von Isolation nicht zu unterschätzen und der psychosoziale Druck steigt.
Zudem ist auch im Homeoffice die Ergonomie des Arbeitsplatzes ein grosses Thema und die tägliche Bewegung darf nicht vergessen gehen.
Meine Arbeit hat sich in die Richtung bewegt, dass ich viel von zu Hause aus arbeite. Für mich ist es deshalb eine Herausforderung Geschäft und Privat strikt zu trennen.
Ich erhalte vermehrt Kundenaufträge für firmenspezifische E-Learning-Kurse und Videos. Auch ergonomische Arbeitsplatzberatungen durfte ich bereits per Zoom durchführen. Dazu muss ich jedoch sagen, dass dabei der taktile Aspekt meiner Arbeit mit den Kunden zu kurz kommt. Es ist viel einfacher jemandem etwas zu zeigen, zum Beispiel betreffend Körperhaltung, wenn man mit Berührung arbeiten kann."

Was möchtest du den Arbeitgebern mitgeben?

"Tragt Sorge zu euren Mitarbeitenden, denn sie sind euer Hauptkapital 😊.
Der Return on Investment von gesundheitsfördernden Massnahmen ist so hoch, dass es sich lohnt in dem Bereich zu investieren."